Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einem zwangsgesteuerten und einem servogesteuerten Magnetventil? Warum arbeitet das servogesteuerte Magnetventil nicht zuverlässig? Diese Fragen bekommt unser technisches Vertriebsteam im Kundegespräch sehr oft zu hören. Grund genug für uns, Ihnen heute mal den Unterschied zu erläutern und mögliche Fehlerquellen aufzuzeigen. Im folgenden Video erklärt Ihnen unser Experte nicht nur den Unterschied der beiden Ventilarten, sondern auch deren Vorteile!
Video Highlights:
0:07 Minuten: Wo liegt der Unterschied bei den Ventilarten?
1:02 Minuten: Welches Magnetventil sollte man nun nehmen?
2:35 Minuten: Unser Fazit!
Die beiden Ventilarten im Überblick!
Das zwangsgesteuerte Magnetventil!
Ventile dieser Bauart sind eine Kombination von vorgesteuerten und direktgesteuerten Ventilen. Sie schalten von 0 bar an und sind zudem auch dort einsetzbar, wo direktgesteuerte Ventile Anwendung finden. Sie werden jedoch über deren Einsatzbereich hinaus mit kleineren Magneten für höhere Drücke und dementsprechend größere Nennweiten geliefert. Der Antrieb öffnet eine Vorsteuerbohrung und hebt dann direkt, oder unterstützt vom Differenzdruck zwischen Zulauf und Auslauf, das Dichtelement vom Hauptsitz ab. Das Besondere dieser Steuerung ist, dass der Antrieb hierzu ohne Unterstützung durch den Differenzdruck dementsprechend zwischen Zulauf und Auslauf das Ventil öffnen und schließen kann.
Das servogesteuerte Magnetventil!
Ventile dieser Bauart benötigen zum Öffnen und Schließen eine Druckdifferenz des Betriebsdruckes. Der Antrieb erfüllt hier lediglich eine Vorsteuerfunktion, durch die das Hauptdichtelement (Membrane oder Kolben) entlastet wird. Der Mediumdruck, bzw. die vorhandene Druckdifferenz hebt dann die Hauptdichtung an. Bei dieser Steuerungsart können mit kleinen Magneten dementsprechend hohe Drücke bei großen Nennweiten gesteuert werden. Solche vorgesteuerten Ventile kommen beispielsweise in Heizungsthermen zur Anwendung, um den Heißwasserstrom von dem Heizungskreislauf vorübergehend zu einem Warmwasserboiler umzuschalten, um diesen aufzuheizen.
Wo liegt der Unterschied bei den Ventilarten?
In unserem Video geht es um diese beiden 1 Zoll Messingventile!
Beide Magnetventile sind für Druckluft und Wasser zugelassen und haben ebenfalls die gleiche Durchflussleistung. Sie sind aber trotzdem grundverschieden! Betrachten wir das jetzt mal ein wenig genauer.
Das servogesteuerte Ventil ist:
- kleiner
- leichter
- günstiger
- für einen höheren Druck ausgelegt
- verbraucht weniger Strom
- die Spule sitzt am Ende
Das zwangsgesteuerte Ventil ist:
- größer
- schwerer
- teurer
- kann je nach Spule für 6 oder 10 bar eingesetzt werden
- verbraucht 20 Watt
- die Spule sitzt in der Mitte
Welches Magnetventil sollte man nun nehmen?
Bei diesen Vorteilen scheint das servogesteuerte Ventil auf den ersten Blick kurzum die bessere Wahl zu sein. Die Frage, „Wozu brauch man denn überhaupt ein zwangsgesteuertes Ventil?“ ist erst einmal berechtigt. Jedoch ist die Antwort recht einfach!
Das servogesteuerte Ventil stößt mitunter bei einem zu geringen Differenzdruck oder unklaren Druckverhältnissen an seine Grenzen. Diese unklaren Druckverhältnisse können mitunter entstehen, wenn der Druck beispielsweise durch eine Pumpe aufgebaut wird und diese dann zwischendurch abgeschaltet wird. Ein weiterer Grund für unklare Druckverhältnisse kann zudem auch ein freier Auslauf hinter dem Ventil sein.
Unser Fazit!
Ein zu geringer Differenzdruck sowie unklare Druckverhältnisse sind Gründe um ein zwangsgesteuertes Ventil einzusetzen. Denn umgekehrt gilt, bei Standardanwendungen mit einer klaren Druckdifferenz kann man ein servogesteuertes Ventil einsetzen.
Wir unterstützen Sie gerne!
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