Gewindearten und deren Kompatibilität im Überblick

Verschiedene Gewindearten sind entscheidend für Verbindungen in Maschinenbau, Anlagenbau und Rohrleitungsbau, da sie Halt und Stabilität bieten. Zu den gängigsten Typen gehören G-Gewinde, R-Gewinde und Rp-Gewinde. Die Wahl des richtigen Gewindes hängt stark vom Einsatzgebiet und den spezifischen Anforderungen an Druckbeständigkeit und Dichtheit ab.

Welche Gewindearten können untereinander verschraubt werden? Welche Zusatzmaterialien sollte man zum Abdichten verwenden? Und was sollte man ebenfalls berücksichtigen um eine Kaltverschweißung zu verhindern? In dem Beitrag finden Sie auf diese und weitere Fragen eine Antwort.


Gewindearten Überblick

G-Gewinde (BSPP – British Standard Pipe Parallel)

  • Beschreibung: G-Gewinde sind zylindrische Rohrgewinde und werden nach ISO 228 standardisiert. Sie haben ein paralleles (zylindrisches) Profil und werden oft in der Pneumatik und Hydraulik verwendet.
  • Vorteile: Sie ermöglichen eine einfache Montage, da das Gewinde zylindrisch verläuft. Die Dichtheit wird durch einen zusätzlichen Dichtungsring oder eine Flachdichtung erreicht, was flexibel und einfach austauschbar ist.
  • Nachteile: G-Gewinde sind nicht selbstabdichtend und daher auf externe Dichtungen angewiesen.
  • Einsatzgebiete: G-Gewinde sind häufig bei Verbindungen zu finden, die regelmäßig gelöst und wieder verschraubt werden, beispielsweise bei Ventilen oder Armaturen in Hydrauliksystemen.

R-Gewinde (BSPT – British Standard Pipe Taper)

  • Beschreibung: R-Gewinde sind kegelförmig und nach ISO 7-1 genormt. Diese Form ermöglicht eine Selbstabdichtung über die Gewindegänge, weshalb R-Gewinde oft in Anwendungen mit hohem Druck eingesetzt werden.
  • Vorteile: Die kegelige Form des Gewindes führt zu einer starken und selbstabdichtenden Verbindung, was besonders in der Gas- und Wasserinstallation vorteilhaft ist. Dies reduziert den Bedarf an zusätzlichen Dichtmaterialien.
  • Nachteile: Das kegelige Profil erfordert ein präzises Anziehen, um Leckagen zu vermeiden. Der Montageaufwand kann daher etwas höher sein.
  • Einsatzgebiete: R-Gewinde sind ideal für Anwendungen, die hohen Druck aushalten müssen, wie Gasleitungen oder hydraulische Systeme.

Rp-Gewinde

  • Beschreibung: Das Rp-Gewinde ist ebenfalls zylindrisch, jedoch nach ISO 7-1 normiert. Es ist für den druckdichten Einsatz konzipiert und lässt sich gut mit konischen R-Gewinden kombinieren.
  • Vorteile: Rp-Gewinde bieten hohe Druckbeständigkeit und lassen sich gut mit R-Gewinden verschrauben, was die Flexibilität bei der Installation erhöht.
  • Nachteile: Sie benötigen externe Dichtungen oder Dichtbänder, um eine dichte Verbindung zu gewährleisten.
  • Einsatzgebiete: Häufig in Hydraulik- und Pneumatiksystemen verwendet, die hohen Druckanforderungen unterliegen.

Kompatibilität der Gewindearten untereinander

Gewindearten Kompatibilität

Die Kombination verschiedener Gewindearten erfordert besondere Aufmerksamkeit, da nicht alle Typen direkt kompatibel sind. G- und Rp-Gewinde sind zylindrisch, lassen sich aber meist nur mithilfe von Dichtmaterialien wie Teflonbändern oder Flachdichtungen verbinden, um eine druckdichte Verbindung zu schaffen. R-Gewinde hingegen sind konisch und können sich selbst abdichten, weshalb sie oft in Hochdrucksystemen zum Einsatz kommen. Für eine Verbindung zwischen R- und Rp-Gewinden sind keine zusätzlichen Adapter notwendig, jedoch erfordert die Kombination mit metrischen Gewinden oft Adapterteile und spezielle Dichtmittel, um Dichtheit zu gewährleisten.

Sehen Sie in diesem Video, welche Gewinde zusammenpassen!

Kaltverschweißung: Was sie ist und wie man sie vermeidet

Kaltverschweißung tritt auf, wenn Metalloberflächen in Kontakt unter hohem Druck stehen, besonders bei weichen Materialien wie Aluminium oder Edelstahl. Ohne Schmiermittel oder Dichtmaterialien neigen die Metalloberflächen dazu, sich zu verbinden, wodurch sich die Schraubverbindung löst oder das Gewinde beschädigt wird.

Maßnahmen zur Vermeidung von Kaltverschweißung

  • Verwendung von Schmierstoffen: Hochtemperaturbeständige Pasten oder Fette verhindern direkten Kontakt.
  • Dichtmaterialien: Teflonbänder oder Gewindedichtmittel reduzieren Reibung.
  • Beschichtung: Korrosionsbeständige Oberflächen wie Zink oder Nickel verringern das Risiko.

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Fazit

Das Verständnis der verschiedenen Gewindearten und ihrer Eigenschaften ermöglicht es, die passenden Gewinde für spezifische Anforderungen auszuwählen und eine optimale Funktion zu gewährleisten. Ob es um dichte Rohrleitungen, robuste Maschinenverbindungen oder feine Mechaniken geht – das richtige Gewinde ist entscheidend für Sicherheit und Langlebigkeit.

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Hier finden Sie die Artikel aus dem Video:

Gewindefittings
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